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Daten zur Radrennbahn

Länge: 200 Meter
Baujahr: 1988
Material: Holz
Geschlossene Halle
Ganzjähriger Betrieb

Expeditionsbericht mit allen Highlights und Emotionen vom Laureus Kilimanjaro Climb

Ort: Kilimanjaro (Tansania)

Verfasser: Michael Teuber

3. Dezember, Anreise:

Heute geht’s los: Ich fliege um 15:15 Uhr von München nach London. Am Gate treffe ich die anderen 16 Expeditionsteilnehmer und unsere Guides Marc und Trevor. Wir sind mit dem Kamerateam und den Laureus-Leuten 27 Personen, eine ganze Menge! Ich übernehme mein mit Laureus-Logos versehenes Adidas-Outdoor-Bekleidungs- Package. Um 19.00h startet der Flug nach Nairobi. Nach einem kleinen Abendessen und einem Gläschen Rotwein schlafe ich recht gut.

4. Dezember, Zwischenstation Projektbesuch Nairobi:

Wir kommen um 6.30 Uhr in Nairobi an und checken im Hotel in Nairobi ein. Dann wurden wir zu einem Fußball-Camp des von Laureus unterstützten MYSA-Projekts gebracht, wo ich Martina Navratilova zum ersten mal treffe. Die Jugendlichen organisieren die Fußball-Ligen eigenständig und halten auch die Camps sauber, das ist Teil des Konzepts. Dann haben wir die an diesem Tag stattfindenden Spiele beobachtet und später hat ein Laureus-Team selbst ein kleines Match gegen eine Jugendmannschaft gespielt, ich stand im Tor und habe zwei Treffer kassiert, die Kids spielen super! Zum Abschluss wurden die besten Mannschaften des Jahres von Martina und mir ausgezeichnet.

Dann sind wir zu den Slums gefahren, um dort eine von Laureus aufgebaute Bibliothek zu besuchen. Wir sind zu Fuß quer durch einen der ärmsten Slums Nairobis gegangen. Es waren sehr eindringliche Eindrücke, gerade der Kontrast zwischen den desolaten Slums und den FußballCamps, die den Kindern aus den Slums offen stehen.

Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass mit dem MYSA-Projekt sehr viele Kinder erreicht werden: bislang über 200.000, die in fast 2000 Mannschaften organisiert sind. Die Gelder der Spender sind hier definitiv gut angelegt.

5. Dezember, Reisetag & Briefing: Nach dieser bewegenden Zwischenstation folgte wieder eine kurze Nacht. Am Sonntag ging es um 4:30 Uhr zum Flughafen: Aufbruch Richtung Kilimanjaro. Ich habe den Vulkanriesen, der mehr als 5000 Meter über die Serengeti hinausragt, auf dem Flug zum ersten mal gesehen und war von den Dimensionen und der Aufgabe, die uns mit der Besteigung bevorsteht, beeindruckt. Wir werden in ein Hotel in Marangu gebracht und können den Tag bereits auf 1800m Höhe verbringen, was günstig für die Akklimatisierung ist. Am Abend gibt’s ein Briefing: Wir werden über 7 Tage eine interessante Kombination aus dem Aufstieg über die Nord- und dem Abstieg über Südseite des Kilimanjaro machen, was einer Überschreitung gleichkommt! Bergführer Marc hat uns aber auch ganz schön Respekt vor dem fast-6000er eingeflößt. Es werden knapp 100 Träger beschäftigt sein. Jeder Bergsteiger darf seinem Träger nur 15 Kilo geben. Da musste ich nochmal aus- und umsortieren. 2 Matratzen, Schlafsack, Kissen, Klamotten für alle Klimazonen, Hygieneartikel, da kommt ganz schön was zusammen. Alle sind gespannt und angespannt. Es kann losgehen!

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Kilimanjaro-Besteigung:

6. Dezember: Unsere Guides lassen alle Teilnehmer am zentralen Nationalpark-Gate in Marangu registrieren. Dann geht’s über eine staubige Schotterpiste nach Nale Moru, 1950m, dem Startpunkt der Nordrouten auf den Kilimanjaro. Wir sind eine riesige Karawane: Alles zusammen sind wir über 120 Personen: Bergsteiger, Medienleute, Bergführer und Träger – die ganze Ausrüstung muss auf die Träger verteilt werden, ich fühle mich wie bei einer „Großexpedition“.

Der Trek führt erst durch bewirtschaftetes Gebiet und später durch einen schmalen Regenwaldgürtel. Elefanten habe ich zwar keine gesehen, nur ihre Kacke! – dafür aber Kolumbus-Affen. An Bäumen und Sträuchern gibt es sogar Hinweisschilder wie auf einem Lehrpfad. Dann beginnt es stark zu regnen und wir erreichen nass unser Tagesziel , das Sekimba Camp auf 2635m Höhe. Wir richten uns ein und es gibt ein akzeptables Essen – schon lange nicht mehr gezeltet! Dann öffnet sich kurz der Blick auf den Gipfelaufbau: Es hat bis auf 4500 Meter heruntergeschneit und ich befürchte zum ersten mal, dass die Besteigung viel schwerer werden könnte als von vielen erwartet. Um 10 Uhr wird geschlafen – mit Oropax, denn es ist dauernd Unruhe im Camp.

7. Dezember: Wir steigen weiter über die Rongai Route auf, nach der Mittagsrast verlassen wir die Klassische Rongai Route und gehen auf einem schmalen Pfad weiter – wir queren in einem langen „Hatsch“ das Hochmoor und nach 10 Stunden sind gegen Ende der Etappe einige steinige Felspassagen zu überwinden. Dann erreichen wir unser heutiges Etappenziel, das Kikilewa Camp bei den gleichlautenden Höhlen. Wir sind bereits auf 3600m Höhe, es hat wieder geregnet, oben am Berg gewittert es und es ist abends schon ziemlich kalt. Ich überlege gerade, dass kaum ein Berg in Österreich, Deutschland oder Spanien höher ist als bereits dieses Camp liegt – und unser Ziel, der Gipfel des Kilimandjaro, ist noch 2300 Meter höher und es schneit, das wirkt bedrohlich! Einigen ging es heute schon nicht mehr richtig gut, auch Martina. Auch mir selbst ist gegen Ende der sehr langen Tour die Kraft ausgegangen und ich spürte bereits die Höhe, so dass die letzte Stunde schwer war und ich erschöpft ins Zelt fiel.

8. Dezember: Man merkt bereits deutlich die dünnere Luft und da der Pfad über einen steilen Bergrücken nach oben führt, ist die Tour auch schon sehr anstrengend. Nach überwinden der 4000er Marke wird es steiniger und bei ein paar Felspassagen ist Trittsicherheit erforderlich. Die Route wird nicht oft begangen und in Verbindung mit der enormen Anstrengung hat man ein Gefühl von Rauheit und Wildnis, der man ausgesetzt ist. Nach 5 Stunden erreichen wir bei starkem Schneefall die „Mawenzi Tarn Hut“ auf 4315 Meter an einem kleinen See unterhalb des Mawenzi, der 5148 Meter hohe und stark erodierte Nachbargipfel des Kibo. Nachmittags unternehmen einige eine Akklimatisierungswanderung auf einen kleinen Gipfel auf 4500 Meter Höhe. Martina macht die Wanderung nicht mit, so schlechte Bedingungen mit Kälte und Schneesturm hatte sie nicht erwartet und ausserdem geht es Ihr nicht besonders gut, sie schreibt in Ihrem Blog von „Blizzards“. Die Nacht wurde bereits sehr kalt, 0° im Zelt!

9. Dezember: Wir passieren wir bei Schneeregen einen kniffligen Felspassage auf 4500 Meter höhe und kommen zu der der Stein und Lavawüste des 5 Kilometer breiten Sattels zwischen Kibo und Mawenzi auf. Hier gibt es praktisch keine Vegetation mehr, es ist sehr windig und das Atmen fällt schwer, weil wir noch nicht ausreichend akklimatisiert sind. Einigen, besonders Martina ging es wieder ziemlich schlecht, es sind die Symptome der Höhenkrankheit, wenn sie richtig zuschlägt, muss man absteigen. Martina kommt langsam voran und ich mache mir Sorgen, ob sie die Etappen durchsteht. Mir hat, bis auf das übliche Kopfweh, nichts gefehlt. Vom Sattel steigen wir zu den Horombo Hütten auf 3700 Meter Höhe ab. Man hätte auch direkt zum Hochlager unterhalb des eigentlichen Vulkankegels, des Kibo gehen können, aber der zusätzliche Tag mit Abstieg auf geringere Höhen ist wichtig für die Akklimatisierung und damit für unsere Gipfelchance. Bergführer Marc sagt, bei seiner 6. Besteigung, dass er noch nie so schwierige Bedingungen am Kili erlebt hat. Miki, der einheimische Chef Guide , er hat den Kili schon über 200 mal bestiegen, ordnet die Tour unter seine Top 10 der schwersten Bedingungen ein. Trotz 4 Tagen in Höhe und Kälte bin ich fest entschlossen, den Gipfel zu erreichen.

10. Dezember: Martina Navratilova wurde noch gestern Abend runter vom Berg gebracht, drei Frauen brachen ebenfalls ab. Höhenkrankheit, körperliche Erschöpfung. Es tut mir sehr leid für sie, aber sie musste runter, hatte keine andere Wahl. Jetzt liegt es an mir, das Laureus Banner auf den Gipfel zu tragen! Wir machen uns auf den Weg zu unserem letzen Hochlager vor dem Gipfelsturm. Während fast alle Gruppen den einfacheren Weg zur Kibo Hütte nehmen, folgen wir einem schmalen Pfad zum Barafu Camp, das weiter südwestlich auf 4700 Meter Höhe in einer steilen, unwirtlichen Felswüste liegt. Es hat durchgeregnet und im sehr steilen Anstieg zum Hochlager, dem Barafu Camp auf 4700m hat es wieder geschneit. Ich habe mich geschont, was eigentlich nicht möglich ist, weil in dieser Höhe und Kälte jeder Schritt sehr anstrengend ist. Im Barafu Camp gibt es weder Waschgelegenheit noch Wasser, die Träger haben alles heraufgeschleppt. Es ist ein spartanisches Hochlager. Ich bereite am Nachmittag alles akribisch für den Gipfeltag vor: Hochgebirgskleidung, Fotoapparat, Stirnlampe, Tee, persönliche Verpflegung mit Powerbars und Wanderstöcke. Wir bekommen ein beunruhigendes Briefing, bei einer Krisensitzung der Guides wird spekuliert, ob die Tour wegen des starken Schneefalls abgebrochen wird, aber Chefguide Micki entscheidet, dass wir einen Versuch unternehmen werden. Wir gehen sehr früh, bereits um 19 Uhr, in die Zelte. Im Camp ist es sehr unruhig, ständig geht jemand pinkeln, kramt noch in seinen Sachen oder hustet wegen der kalten und dünnen Luft. Ich nehme eine Schlaftablette um wenigstens kurz schlafen zu können. Zwei Bergsteigerinnen und vier Träger verlassen die Gruppe und müssen wegen Höhenkrankheit und Erschöpfung absteigen.

Gipfelsturm

11. Dezember: Gipfelnacht! Es ist bitterkalt – 20° unter Null. Wecken um 23 Uhr, kaum einer hat vernünftig geschlafen und bereits um Mitternacht machen wir uns auf den Weg. Es ist ein fantastisches Bild, wie sich die Gruppe in der Dunkelheit mit Ihren Stirnlampen im Geröllfeld des Kibo die Serpentinen hinaufarbeitet. Wir gehen im Gänsemarsch, ich reihe mich direkt hinter Führer Tiger ein, um den zermürbenden Ziehharmonika-Effekt, der einen nie in einen guten Steigrhythmus kommen lässt, zu vermeiden. Jenseits der 5000 Meter-Marke haben viele mit den Symptomen der Höhenkrankheit zu kämpfen und wir kommen nur sehr langsam voran, manche müssen sich übergeben. Zwei Bergsteiger müssen wegen eines drohenden Lungenödems absteigen. Ich bin fit, profitiere von meiner Top-Vorbereitung, kann meine Belastung kontrollieren, es ist dennoch sehr anstrengend. Um 5.30 geht die Sonne auf und eine Stunde später erreichen den Stella Point, 5750m am Kraterrand. Dort rasten wir und genießen dieses einzigartige Naturschauspiel des Sonnenaufgangs, offiziell gilt der Kilimandjaro als bestiegen. Doch der Uhuru Peak, der mit 5895 Metern höchste Punkt, liegt noch 1,5 Kilometer entfernt. Nicht alle nehmen diese Etappe noch in Angriff, aber ich kämpfe mich im Schneckentempo zwischen den Eiswänden der Gipfelgletscher durch den Schnee. Endlich ist der Gipfel erreicht – Mission erfüllt – wir stehen am höchsten Punkt Afrikas und spüren den Mythos Kilimanjaro. Wir machen Fotos für unsere Laureus-Stiftung, in deren Auftrag wir diesen Berg bezwungen haben! Es ist auch für mich selbst unglaublich, 23 Jahre nach meinem Unfall so eine Herausforderung geschafft zu haben! Ein riesiger Meilenstein in meinem Leben.

Sehr lange dürfen wir uns nicht am Gipfelauf fast 6000m aufhalten, zu riskant ist ein längeres Verweilen, aber der Kameramann und ich finden dennoch die Konzentration, um ein Interview und ein paar Szenen zu drehen. Dann beginnt der elende Abstieg, vor dem ich so viel Respekt hatte. Mittags kommen wir völlig erschöpft im Hochlager an, wo die Träger mir eröffnen, dass die Zelte in nur einer Stunde für den Weitertransport geräumt werden müssen, so dass der dringend notwendige Erholungsschlaf ausfällt. Am frühen Nachmittag müssen wir weitere 1000 Höhenmeter bis ins sogenannte Millenium Camp auf 3750 Meter Höhe absteigen. Wieder Regen und alles ist feucht. Jetzt liege ich total platt im Zelt. War schon eine Wahnsinns Sache! Aber mit Knieschmerzen und seit Tagen klammen Zeug im kalten Zelt reicht es mir langsam! 15 Stunden Höhenbergsteigen, 1300 Höhenmeter rauf und 2200 runter, das hat uns alle fertig gemacht, meine Beine sind total kaputt. Die Erinnerung an den Tag hat etwas Unwirkliches und erst abends im Camp wird uns das Geschaffte langsam bewusst und es kommt eine gewisse Euphorie auf. Wir stoßen mit einem kleinen Whisky auf den Gipfelerfolg an und fallen wie tot in die Zelte!

12. Dezember: Zelt packen, Frühstück, Zehennagel blau, Knieschmerzen, Blasen an den Füßen, Unterarmsehnen wegen der ständigen Abstützarbeit auf den Stöcken gereizt. Um 8 Uhr Abmarsch zum Nationalparkgate, nochmals 2200 Höhenmeter und 6 Stunden Tortur abwärts. Am Gate bekommen wir unsere „Besteigerzertifikate“, eigentlich nur ein Gag, aber nett – und das erste Bier Marke „Kilimandjaro“. Dann werden wir in unser Hotel gefahren und nach einer Woche kaltem Wasser und Hygienetüchern tut eine Dusche so richtig gut! Abends wird ein Dinner zur Feier des Gipfelerfolgs gegeben und ich halte eine Rede. Wir trinken ein paar Bier, es ist ausgelassene Stimmung, ein großartiges Erlebnis neigt sich dem Ende zu.

Heimreise:

13. Dezember: Nach einem späten Frühstück können wir den Vormittag relaxen. Am Nachmittag fliegen wir zurück nach Nairobi, wo wir noch einige Stunden verbringen und auch Martina Navratilova treffen, sie hat sich erholt, aber die Höhe ist wohl nicht Ihr Ding. Kurz vor Mitternacht geht es zurück nach London.

14. Dezember: Habe während des Fluges ganz gut geschlafen. Transfer zum Flug nach München und mittags hat mich die Heimat wieder!

Hintergrundinformationen zur Laureus-Benefiz-Aktion in Afrika:

Martina Navratilova ist eine Legende des Tennissports und Mitglied der Laureus Academy. In Ihrer großartigen Karriere hat sie allein im Einzel 167 WTA-Turniere, darunter 18 Grand Slams, gewonnen. Ihre 9 Wimbledonsiege sind bis heute unerreicht. Anfang 2010 erfuhr sie von Ihrer Krebserkrankung und ging damit an die Öffentlichkeit. Sie hat alle Therapien durchgestanden, ist nun zum Ende des Jahres 2010 krebsfrei und will den Kilimandjaro trotzdem besteigen.

Dazu meinte sie trocken: „Klettern ist Bestandteil der zugelassenen Behandlung im Kampf gegen den Krebs. Ich habe mich Anfang des Jahres für die Besteigung des Kilimandscharo für die Laureus Sport for Good Foundation entschieden. Unabhängig von dem, was geschehen ist, geht es mir heute gesundheitlich gut und ich bin fest entschlossen, den Gipfel zu erreichen und Spendengelder für Laureus zu sammeln. Ich hoffe, viele Menschen werden mich durch ihre Spenden an www.laureus.com unterstützen.”

Michael Teuber hat sich nach einem schweren Autounfall mit eisernem Willen aus dem Rollstuhl gekämpft und danach eine nahezu beispiellose Sport-Karriere hingelegt: Er ist mit drei Paralympics-Siegen und 14 Weltmeistertiteln der erfolgreichste aktive Paracycler und seit 2005 Laureus Botschafter. In den vergangenen Wochen hat sich Teuber voll auf die Kilimandjaro-Besteigung konzentriert: In seinem Training hat der Paralympicssieger nach Abschluss der Rad-Saison im Oktober fast alle Münchner Hausberge bestiegen und so über 15.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg gesammelt. Teuber wähnt sich nun fit für die Besteigung des fast 6000m hohen Vulkanriesen in Ostafrika, obwohl er wegen seines Handicaps mit mehr Problemen als alle anderen rechnen muss. Auch die gefürchtete Höhenkrankheit, die jeden Bergsteiger unabhängig von seinem Trainingszustand treffen kann, ist am Kilimandjaro ein unkalkulierbares Risiko.

Michael Teuber: „Die Besteigung des Kili ist ein lange gehegter Traum. Ich habe viel trainiert und werde kämpfen, um diesen Traum nun wahr werden zu lassen. Das einzige, was mich vom Erreichen des Gipfels abhalten kann, ist die gefürchtete Höhenkrankheit oder ein Unwetter! Verbunden mit dem Laureus-Projektbesuch und der Generierung von Spenden für die Laureus-Sportprojekte wird eine richtig runde Aktion daraus: Das Geld wird in den von Laureus geförderten Projekten mit Fokus auf Sport eingesetzt. Darüber hinaus möchten wir den Kindern, die sich oft in Situationen ohne Perspektive befinden, zeigen, dass mit Mut, Willen und Durchhaltevermögen – den Eigenschaften von Sportlern – auch nahezu Unmögliches geschafft werden kann. So können wir mit unserem Einsatz einen echten Unterschied für die Kinder erzielen!“

Unsere Botschaft: Martina Navratilova und Michael Teuber zeigen mit Ihren persönlichen Hintergründen und symbolisch mit der Kilimandjaro-Besteigung, dass mit Sportler-Eigenschaften wie Mut, Willen, Disziplin und Durchhaltevermögen auch unmöglich erscheinendes erreicht werden kann. Das soll vor allem für perspektivlose Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten Vorbild und Motivation sein. Gleichzeitig setzen die von der Laureus Stiftung geförderten sozialen Projekte genau dort an: Kinder und Jugendliche sollen im Rahmen von Sportprojekten wieder Selbstbewusstsein und Zukunftsperspektiven erlangen, wichtige soziale Fähigkeiten erlernen und von Gefahren wie Drogen und Kriminalität ferngehalten werden.

Am 4. Dezember werden Michael Teuber und Martina Navratilova das von Laureus unterstützte Projekt Mathare Youth Sports Association (MYSA) in Nairobi besuchen, in das ein Teil der Spendengelder, die während der Besteigung des Kilimandscharo gesammelt werden, fließen soll.

Dieses Projekt in einem der größten und ärmsten Slums von Nairobi, in dem HIV/AIDS und andere Krankheiten verbreitet sind, war Vorreiter bei der Idee, Fußball als Mittel einzusetzen, um den Zusammenhalt und die Selbstachtung der jungen Menschen vor Ort zu fördern.

Jedes Jahr organisiert die MYSA mehrere tausend Fußballspiele für ca. 20.000 junge Menschen, die in mehr als 1.000 Teams spielen. Der Erfolg bemisst sich nicht nur nach den in den Spielen erzielten Toren, sondern nach der Arbeit der jungen Menschen, die in den Slums Säuberungsarbeiten vornehmen. Die MYSA wird bereits seit dem Jahr 2000 von Laureus unterstützt und wurde wegen ihrer Arbeit zweimal für den Nobelpreis nominiert.

Dann fliegt die Gruppe weiter nach Tanzania, um den Kilimandjaro in Angriff zu nehmen. Die Besteigung dauert sieben Tage, vom 6. – 12. Dezember. Die Expedition steigt über die Rongai Route auf. Die Route beginnt am Gate des Nationalparks auf 1900m Höhe und führt zunächst durch den Regenwaldgürtel und später durch Moorlandschaften relativ flach nach oben. Dann sind steile Grashänge und einige Felspassagen zu überwinden, bevor die Teilnehmer jenseits der 4000 Höhenmeter-Marke die Vegetation hinter sich lassen und in eine fünf Kilometer breite, mondartige Wüstenlandschaft kommen, den Sattel zwischen dem Hauptgipfel „Kibo“ und dem Nachbargipfel „Mawenzi“.

Die Route zum Gipfel des Vulkankegels wird über steile Geröllfelder mit lockerem Gestein fortgesetzt und die bis auf gut 5000 Meter herunterreichenden Gletscher des Kilimandjaro kommen ins Blickfeld der Bergsteiger. Sobald die Expedition den Kraterrand in 5700 Metern Höhe erreicht hat, ist der weitere Anstieg zum Gipfel auf 5900 Meter weniger steil, allerdings ist spätestens ab dieser Stelle mit Eis und Schnee in der Aufstiegsroute zu rechnen. Der Gifeltag ist der 11. Dezember.

Der Kilimandjaro ist mit fast 6000m Höhe der höchste freistehende Berg der Erde und der höchste Berg Afrikas. Im Norden Tansanias erhebt sich aus der flachen ostafrikanischen Hochebene der mächtige, von Gletschern bedeckte Gebirgsstock dieses „Königs der afrikanischen Berge“. Im Zentrum des Massivs erhebt sich der Kegel des Kibo mit dem „Uhuru Peak“, übersetzt des „Freiheits-Gipfels“, mit genau 5895 Metern Höhe. Der Riesenvulkan ist nicht nur das Wahrzeichen Ostafrikas, sondern das stolze Symbol des ganzen afrikanischen Kontinents. Schon der Name des oft wolkenverhüllten Berges klingt geheimnisvoll und für die zu seinen Füßen lebenden Menschen hat er eine große spirituelle Bedeutung, sie nennen ihn ehrfürchtig „Kilima-njaro“-„Haus Gottes“. Für ungläubiges Kopfschütteln sorgten die Berichte der ersten Europäer, die den gewaltigen schneebedeckten Berg nahe des Äquators zu Gesicht bekamen und diese Kunde vor 150 Jahren in die Heimat trugen. Das in den heißen, tropischen Regionen Gletscher existieren, galt damals unter Wissenschaftlern schlicht als undenkbar. Für viele Menschen wurde der Berg durch die 1936 von Ernest Hemingway veröffentlichte Kurzgeschichte „Schnee auf dem Kilimandjaro“ zum Traum. So entstand der Mythos vom „weißen Dach Afrikas“.

Laureus ist eine weltweite Bewegung zu Ehren des Sports und seiner positiven, Menschen verbindenden Wirkung und setzt sich aus folgenden drei Kernelementen zusammen: der Laureus World Sports Academy (die Akademie der Sportlegenden), den Laureus World Sports Awards (dem “Sport-Oskar”) und der Laureus Sport for Good Foundation (dem karitativen Arm von Laureus). Gemeinsam würdigen diese drei Einrichtungen nicht nur sportliche Spitzenleistungen, sondern nutzen die Macht des Sports auch, um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.

Die Stiftung wurde eingerichtet, um den Sport als Mittel für soziale Veränderungen zu fördern und sich im Rahmen eines weltumspannenden Programms sozialen Herausforderungen zu stellen. Diese Initiativen, bei denen der Sport im Mittelpunkt steht, sollen zur Entwicklung von Gemeinschaften und Gemeinden beitragen. Seit seiner Gründung konnte Laureus mehr als 35 Millionen Euro für Projekte aufbringen, die das Leben von mehr als einer Million jungen Menschen verbessert haben. Die Stiftung widmet sich vor allem Problemen der heutigen Jugend – darunter Armut, soziale Ausgrenzung, Waffengewalt, Gang-Bildung und Diskriminierung.

Der Schirmherr von Laureus ist Nelson Mandela. Bei der ersten Verleihung der Laureus World Sports Awards im Jahr 2000 sagte Präsident Mandela: „Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen auf eine Art und Weise zu vereinen, wie es nur Weniges vermag. Sport kann Hoffnung wecken, wo zuvor nichts als Verzweiflung war.“ Diese Aussage hat sich zur Philosophie von Laureus – zur treibenden Kraft hinter unseren Aktivitäten – entwickelt.

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